Eben war noch Silvester und nun haben wir bereits den zehnten Tag des (noch jungen) Jahres 2022. Und ja, so ein Eintrag schwirrt entsprechend lange in meinem Hinterkopf. Gründe für die Verzögerung möchte ich hier nicht anführen. (Es wären ja doch fast immer dieselben.)

Seit ein paar Wochen habe ich mein Leben wieder in den Modus stärkerer Kontaktbeschränkungen heruntergefahren. Vorsorglich. Mit einher geht die melancholische Stimmung, für die ich irgendwie noch ein passendes Ventil suche. Manch Online-Kontakt erscheint mir zuweilen geeignet – und lässt mich dennoch zweifeln. Zweifeln, ob es nicht bessere Wege gibt.
(Kurzer Gedankenblitz: Vielleicht sollte ich mal einen Eintrag via Telefon verfassen – allein zum Ausprobieren.)
Nun denn, so manch Nacht in jüngerer Vergangenheit gibt mir ein wenig zu denken – als hätte ich nicht genug Punkte auf meiner Agenda. Dinge wie endlich wieder Lesen oder an einer Serie weiterschauen oder ein Technik-Umbau – um ein paar Beispiele zu nennen. So variieren die Optionen, wenn ich an Ausgleich denke, den ich allein angehen mag.
Etwas abstrakter erscheint mir zudem folgende Fragestellung: Wie weit haben sich meine Ansprüche von der realistischen Machbarkeit entfernt? Nebst Lohnarbeit, den Vereinstätigkeiten oder dem redaktionellen Hobby noch die Effizienz im Privaten steigern und gar weitere Ideen berücksichtigen? Und dann – wofür? (Die kleine Sinnkrise für Zwischendurch.)
Und ja, es könnte alles (!) so viel schlimmer (!!) sein. Aber erzähle das mal einem gedankenverlorenen Menschen. Neuerdings frage ich mich nach jedem längeren Kontakt, ob dies der Funke gewesen könnte, der mir eine Infektion einbringt – und damit mindestens tagelang Quarantäne, wenn nicht sogar noch Symptome und Spätfolgen obendrauf. Dabei sehe ich mich noch auf der rationalen und einigermaßen resilienten Seite. Wie die Sachlage bei anderen Gruppen aussieht, mag ich mir nicht vorstellen.
Gegenwärtig mag ich mir nicht mal vorstellen, wie die nächsten Monate aussehen. Und so habe ich lediglich die Optionen, in guten Momenten der Vergangenheit zu schwelgen, mir die unzufriedenstellende Gegenwart irgendwie aufzuwerten oder eine Art Vorfreude-Moment in nahegelegener Zukunft zu finden. Klingt fast nach Standard-Situation – würde sich allerdings ohne Pandemie anders ausprägen. (Weniger Unzufriedenheit und mehr Vorfreude.)
Bis dahin wechseln sich wohl Zuversicht und Melancholie ab. Und ich suche weiter nach guten Lösungsansätzen für Kommunikationsbedarf.

Es verbleibt um ein paar Gedanken erleichtert
F.
PS: Der Titel bezieht sich auf einen Song von The Faim, den ich sehr gern höre.