Aus aktuellem Anlass: DC schlägt also wieder zurück. Neues Logo, neues Filmkonzept, erstes “Team” im noch jungen (Cinematic) “Expended Universe”. Und dann wird gleich ordentlich aufgefahren, was Comic-Referenzen angeht.
Die Handlung in Kurzform: Die (wahrlich skrupellose) “Regierungsberaterin” Amanda Waller setzt alle Mittel in Bewegung, um eine “Task Force X” zusammenzustellen und diese dann prompt bei einem Krisenfall in einer Großstadt einzusetzen. Dabei gibt es sowohl ein paar Schwierigkeiten und Enthüllungen.
“Suicide Squad” besticht zunächst einmal durch den Look. Der Film kommt stylisch und zeitgemäß daher und sieht aufwendig aus. Das sollte aber auch das Mindeste sein bei einem Film, dessen Budget über 170 Millionen liegt – und der sehr viel beworben wurde.
Im Großen und Ganzen stechen für mich 4 Charaktere hervor:
- Will Smith als Deadshot, dem man spürbar die meisten Charaktermomente gegeben hat,
- Margot Robbie als Harley Quinn, die schon im Vorfeld mit hohen Erwartungen konfrontiert wurde,
- Jared Leto als Joker, einer der wohl anspruchsvollsten Comic-Figuren für einen Schauspieler
- und Viola Davis als Amanda Waller, gewissermaßen einer “bösen” Schwester von Nick Fury.
Den genannten Schauspielern kann ich nichts vorwerfen. Sie lieferten. (Ebenso wie manch namhafte Gastauftritte.) Alle anderen Figuren wirken eher wie Randwerk, wobei es verständlicherweise schwierig ist, die Besetzung eines Ensemble-Films gleichmäßig zu berücksichtigen.
Mit zwei Comic-Verfilmungen kann man “Suicide Squad” durchaus vergleichen – “Guardians Of The Galaxy” aufgrund der neuen Gruppe Außenseiter, die sich zusammenraufen, sowie “Deadpool”, dessen Hauptfigur auch alles andere als ein Pfadfinder ist. Leider kommt die Squad schon allein wegen dem Spaßfaktor an keinen der beiden anderen Filme heran, wobei alle ihre Schwächen haben – nicht zuletzt wegen dem unnötigen 3D. Bei “Suicide Squad” sind die Makel halt zu auffällig, um sie zu vernachlässigen.
Da wäre die etwas lieblos zusammengestückelte Story, die ab der Hälfte irgendwie vorhersehbar wird und durch Zwischensequenzen manchmal an Schwung verliert. Dann das viele Randwerk, also Charaktere, die nur mal eben dabei waren, aber sonst eher wenig ausgearbeitet werden. Dann noch Randwerk in Form von Zwischensequenzen, die zwar hübsch aussahen, aber von der Hauptgeschichte ablenkten und wie aus anderen Filmen wirkten. Und nicht zuletzt ein “verschenkter” Joker – eine Figur, die so viel Interesse erzeugt, aber hier eigentlich keinen wichtigen Part hat, was eher enttäuschend für den Zuschauer endet.
Ach schade, Potential war vorhanden, aber in dieser Form (und in diesem Schnitt) reicht es gerade mal für ein “harmlos und okay”. (7/10, inklusive Batman-Bonus)
Es verbleibt mit Vorfreude auf „Doctor Strange“
F.
PS: Die Comics der Suicide Squad haben mich übrigens nie so recht interessiert – auch nicht mit dem neuerdings sehr hochkarätigem Kreativteam mit Jim Lee. Zum Vergleich: Nach der Sichtung von “Guardians Of The Galaxy” war ich an den Comics interessiert – auch denen von Rocket Racoon.