Ich könnte wahlweise Wochen oder Monate zählen, wie lange ich versuche, die Stille hier zu unterbrechen. Oder es einfach hinnehmen – mit dem bekannten Verweis auf Prioritäten. Dabei passierte wieder so viel, was mir eine Aufbereitung wert wäre. Allerdings ist Aufbereitung mit Aufwand verbunden.
Vor Kurzem durfte ich in einer Vorstellungsrunde über meinen Alltag berichten. Eine super Gelegenheit für ein wenig Selbstreflexion. Und ja, gib mir ein Stichwort und ich lege los. Job, Vereins-Gedöns, Redaktions-Trara, Filme, Bücher, Comics, Musik, Konzerte, Essen, Technik, Wetter – um ein paar Beispiele zu nennen. Wobei ich nicht immer über mich reden mag.
Dieser Tage wird mir bewusst, dass dieses Kalenderjahr gerade mal noch 6 Wochen hat. Und zumindest ich mag gar nicht erahnen, was dann ab 2023 den Medienzirkus antreiben wird – nach Pandemie, internationalen Konflikten, Inflation und WM. Aber es gibt auch wenige ausgewählte Dinge, auf die ich mich freuen möchte…
Eben war noch Silvester und nun haben wir bereits den zehnten Tag des (noch jungen) Jahres 2022. Und ja, so ein Eintrag schwirrt entsprechend lange in meinem Hinterkopf. Gründe für die Verzögerung möchte ich hier nicht anführen. (Es wären ja doch fast immer dieselben.)
Seit ein paar Wochen habe ich mein Leben wieder in den Modus stärkerer Kontaktbeschränkungen heruntergefahren. Vorsorglich. Mit einher geht die melancholische Stimmung, für die ich irgendwie noch ein passendes Ventil suche. Manch Online-Kontakt erscheint mir zuweilen geeignet – und lässt mich dennoch zweifeln. Zweifeln, ob es nicht bessere Wege gibt.
(Kurzer Gedankenblitz: Vielleicht sollte ich mal einen Eintrag via Telefon verfassen – allein zum Ausprobieren.)
Nun denn, so manch Nacht in jüngerer Vergangenheit gibt mir ein wenig zu denken – als hätte ich nicht genug Punkte auf meiner Agenda. Dinge wie endlich wieder Lesen oder an einer Serie weiterschauen oder ein Technik-Umbau – um ein paar Beispiele zu nennen. So variieren die Optionen, wenn ich an Ausgleich denke, den ich allein angehen mag.
Etwas abstrakter erscheint mir zudem folgende Fragestellung: Wie weit haben sich meine Ansprüche von der realistischen Machbarkeit entfernt? Nebst Lohnarbeit, den Vereinstätigkeiten oder dem redaktionellen Hobby noch die Effizienz im Privaten steigern und gar weitere Ideen berücksichtigen? Und dann – wofür? (Die kleine Sinnkrise für Zwischendurch.)
Und ja, es könnte alles (!) so viel schlimmer (!!) sein. Aber erzähle das mal einem gedankenverlorenen Menschen. Neuerdings frage ich mich nach jedem längeren Kontakt, ob dies der Funke gewesen könnte, der mir eine Infektion einbringt – und damit mindestens tagelang Quarantäne, wenn nicht sogar noch Symptome und Spätfolgen obendrauf. Dabei sehe ich mich noch auf der rationalen und einigermaßen resilienten Seite. Wie die Sachlage bei anderen Gruppen aussieht, mag ich mir nicht vorstellen.
Gegenwärtig mag ich mir nicht mal vorstellen, wie die nächsten Monate aussehen. Und so habe ich lediglich die Optionen, in guten Momenten der Vergangenheit zu schwelgen, mir die unzufriedenstellende Gegenwart irgendwie aufzuwerten oder eine Art Vorfreude-Moment in nahegelegener Zukunft zu finden. Klingt fast nach Standard-Situation – würde sich allerdings ohne Pandemie anders ausprägen. (Weniger Unzufriedenheit und mehr Vorfreude.)
Bis dahin wechseln sich wohl Zuversicht und Melancholie ab. Und ich suche weiter nach guten Lösungsansätzen für Kommunikationsbedarf.
Binz, Dezember 2021
Es verbleibt um ein paar Gedanken erleichtert F.
PS: Der Titel bezieht sich auf einen Song von The Faim, den ich sehr gern höre.
Und so kann ich trotz einiger Phasen des Aufholens einen rechtzeitigen Abschluss dieses Projekts vermelden. Juhu.
Tag 30 : Ein Lied, welches mich an mich selbst erinnert
Auch hierbei vernahm ich die Schwierigkeit, einen Doppelung an Interpret*innen für diese 30 Songs zu vermeiden. Ein Blick auf meine Last.fm-Statistik verriet mir zudem noch ganz andere Titel, die ich zwar oft gehört habe, aber nicht so richtig zu einem der Themen passen wollten. Larifari, tirili, hier nun die finale Entscheidung: Ich möchte zwei Songs angeben, weil ich ungern mit einem „Downer“ beenden möchte.
Goldfrapp – Stranger
Erschienen auf dem sechsten Album „Tales Of Us“ (von 2013) hat mich Goldfrapp damit wohl zum Fan gemacht. Allerdings wohl erst ein Jahr später, als das schöne Musikvideo zum Song herauskam. Im Unterschied zu allen anderen Songs auf dem Album hat dieses Lied keinen Namen als Titel. Hier stimmt für mich einfach alles. Zeitlose Dramatik in Text und Ton. Es kommt mir manchmal wie Resonanz vor, wenn ich den „Stranger“ höre. Und es ist auch ein Lied, das mir bislang nie langweilig wurde. Das Stück ist von Literatur inspiriert worden, welche auch zum Kinofilm „Carol“ adaptiert wurde.
Lissie – Don’t You Give Up On Me
Diesen Song findet mensch auf dem dritten Album „My Wild West“ (von 2016). Inhaltlich ging es der Sängerin zunächst um eine Beziehungskiste, was sich aber auf spirituelle Metaebene erweitert hat. Ich mag die gewisse Leichtigkeit an dem Song und auch die symbolischen Inhalte.
Auch im TS-Kontext möchte ich heiter enden – und wähler erneut „22“ vom 2012er Album „Red“, weil es mich an meine Feierlaune erinnert.
Fazit: Sind tatsächlich doch einige Jahre seit meinem letzten Musik-Projekt in diesem Blog vergangen. Ich möchte versuchen, nicht so lange bis zum Nächsten zu warten. Für die Retrospektive erscheint mir eine Zusammenfassung sinnig. Diese dürfte es dann in demnächst hier geben.
Bis dahin verbleibt mit viel Material für eine Playlist F.
Wir alle fragen uns doch sicherlich bei Gelegenheit, wie es weitergehen soll, oder? Fürs heutige Thema soll es um eine Art Hilfsmittel gehen.
Tag 22 : Ein Lied, das mich vorankommen lässt
Sollte ich „A song that moves you forward“ vielleicht mit „Durchhalteparole“ übersetzen? Was zeichnet das Vorankommen aus? Wie kann Musik dabei helfen? Ich denke da an Sportkurse, die durch treibende Rhythmen die Teilnehmer im Takt halten. Das sehe ich auch als eine Form des Fortschreitens. So oder so kommt für mich nur ein Song in Frage, der gewissermaßen mit einem Beat punkten kann. Mit sphärischen Klängen stelle ich mir ein Vorankommen nur in Zeitlupe vor. Jedoch hat meine Song-Wahl auch einen Aspekt des verzerrten/entrückten Wahrnehmung, was jetzt bestimmt übertrieben klingt. Heute darf jedenfalls mal Sprechgesang herangezogen werden.
Nicki Minaj – Ganja Burn
Der Song stammt von ihrem vierten Studioalbum „Queen“ und erscheint mir wie ein perfekter Eröffnungssong für ein Album, weil er mit den Erwartungen spielt. Ich kenne kaum ein weiteres Lied von Nicki Minaj, welches diesem Stil nahekommt. Und ja, das Lied hat auch sphärische Phasen – wie für ein kurzes Innehalten geeignet, bevor es seinen Weg voranschreitet.
Vorangekommen ist der Sound einer Taylor Swift unter anderem durch den Song „Look What You Made Me Do“ aus dem 2017er Album „reputation“. Selten entfernte sie sich so deutlich vom Country-Pop der Anfangstage.
Und somit wurden zwei Drittel der Themen bearbeitet.
Tag 20 : Ein Lied, welches viele Bedeutungen für mich hat
Was sind schon „many meanings“? Oftmals verbinde ich mit einem Song nur eine Stimmung. Aber vielleicht soll auch eine Mehrdeutigkeit der Inhalte oder eine Vielzahl an Erinnerungen damit berücksichtigt werden. Hier fände ich die Antworten anderer Menschys interessant.
Nach längerer Stöberei in meinen Playlisten komme ich zu einem eher ungewöhnlichen Titel einer Band, welche ich als Support Act für Darren Hayes in Irland kennengelernt hatte. Ich weiß gar nicht, ob sie dieses Lied auch live gespielt hatten. Jedenfalls fiel es mir bei der nachträglichen Recherche ihrer Diskografie auf, weil es einerseits so trist und damit sehr melancholisch klingt. Andererseits hat es einen traurigen Text. Ich verbinde den Song mit Traurigkeit und grauem Himmel. Und auch der Text kann für einen Beziehungsstand oder Selbstreflexion stehen.
The Candle Thieves – Earthquakes
Finden kann man den Song auf dem Album „Balloons“ von 2014.
Bezogen auf die Musik von Taylor Swift würde ich mal „You Need To Calm Down“ aus dem 2019-Album „Lover“ anfügen, weil es einerseits gewissermaßen eine persönliche Umgangsweise mit Kritik und zugleich gesellschaftliche Themen behandelt.
Tag 19 : Ein Lied, welches mich über das Leben nachdenken lässt
Ich empfinde gewisse Ironie, dass ich als Fan von Popmusik ja eher selten Inhalte zum Nachdenken zu hören bekomme. Aber wie in bestimmt vielen Bereichen kommt es auf eine Art von Gespür an. Weniger „Dudel-Funk“ und mehr Empfehlungen seitens präferierter Quellen. Es gab 2006 im lokalen Elektronik-Großmarkt noch eine Zeitschrift namens „WOM – World Of Music“ und darin wurden unter anderem Alben rezensiert. So kam ich auf einen Künstler/Musiker, dessen damals noch relativ bescheidene Diskografie ich schnell nachholen konnte. Und den folgenden Song werde ich stets hochhalten, wenn es um seine Highlights bzw. Musik mit Aussage geht…
John Mayer – Belief
Kurzer Einschub: Ich finde es tatsächlich anstrengend, dass dieses Album „zwei Gesichter“ hat. Solltet ihr ein graues Titelbild mit zwei Schriftzügen und dem Label-Logo sehen, verweist dies auf die US-Version des Album-Covers. International wurde ein alternatives Artwork verwendet, welches ein Schwarz-Weiß-Foto des Künstlers unter eine Brücke enthält.
Ich würde meinen, dass mich John Mayer’s drittes (Major Label) Album „Continuum“ weiterentwickeln ließ. Sei es aufgrund der Phase, in dem ich auf die Musik traf, oder die musikalische Gestaltung – irgendwie hatte ich danach einen größeren Horizont. Und dieser Song kommt mit Zeilen wie „We’re never gonna beat this, if belief is what we’re fighting for“ oder „What puts a hundred thousand children in the sand? Belief can„.
Um Bezug auf meinen Einstieg ins Thema sehe ich im TS-Bereich ein kleines Problem – aber hey, Farben lassen doch auch nachdenken, wenn sie mit Emotionen verbunden werden. Daher wähle ich hier „Red“ aus dem gleichnamigen Album von 2012.
Der Blick aufs Datum des letzten Eintrags lässt mich relativ kalt. Und ja, es gab Ideen für weitere Inhalte. Aber wie so oft – (ich wiederhole) wie so oft – lässt mich das Leben die Prioritäten anders verteilen. Und damit hallo im Sommer 2021.
Selten einen so durchwachsenen August erlebt. Teils erinnert mich das Wetter an April – nur werden die Tage leider kürzer. Leider? Na ja, so viele Filmabende ergeben sich ja nicht mehr, wofür zeitige Dunkelheit unterstützend erscheint.
Was ergibt sich schon? Seit den Lockerungen (und spätestens mit komplettem Impfschutz) dürfte ich eigentlich zufrieden sein. Die Lage sieht doch so viel besser als im Frühjahr aus. In den Wochen um und nach Ostern fühlte ich mich lange nicht mehr so depressiv. Da wirkte die Erwerbstätigkeit wie der einzige Lebensinhalt. Nicht so krass wie zu manch Zeiten an der Uni, aber doch unangenehm unvollständig. Stichwort Ausgleich. Wären da nicht die seltenen Video-Chat-Abende mit Freunden gewesen…
Und nun? Für mein Verständnis als analytisch denkende Person kann ich meine gegenwärtige Tristesse erstaunlich schlecht begreifen. Herbstliches Wetter? Pandemie-Situation? Bedenken bei der Urlaubsplanung? Zeitmangel anderer Menschys?
Mir kommt da das Zitat von Christopher McCandless in den Sinn: „Happiness [is] only real when shared.“ Vielleicht liegt darin ein Ansatz. Und vielleicht ist das Teilen dieser Zeilen ein guter Schritt.
Es verbleibt müde F.
PS: Der Titel bezieht sich auf einen Song von John Mayer, welcher ursprünglich im Februar 2019 herausgebracht wurde und mir zunächst nicht sonderlich gefiel. Mit der Einbindung im 2021-Album „Sob Rock“ entdeckte ich das Lied für mich neu. Nun liebe ich das Werk.
Fast drei Wochen zählt dieses junge Jahr 2021 bereits – und ich hatte tatsächlich mehrfach den Gedanken, hier wieder ein paar Zeilen zu verfassen. Jedoch machen sich abermals viele Zweifel zu den gegenwärtigen Umständen breit, die ich gern irgendwann durchdacht formulieren würde. Einst fiel mir die Bloggerei leicht, aber dann summierten sich Erkenntnisse und Ereignisse, etc. Und damit hallo, liebe*r Leser*in.
Wie schon im vorigen Eintrag vermerkt, bin ich dieser Tage mitten im „Veganuary“. 31 Tage ohne tierische Produkte? Warum nicht? Ich denke, ich habe noch nie so lange keine Milchschokolade mehr gegessen. Jene Nascherei und Käse ringen in etwa täglich um Platz 1 meiner „Jieper-Charts“. Aber was soll ich großartig klagen? Es könnte schlimmer sein.
Stichwort schlimmer: Mir gab der YouTube-Algorithmus neulich ein Video über Cancel Culture. Klar wurde mein Interesse geweckt. Und nein, ich hatte nicht das Bedürfnis, zu recherchieren, wer mir da seine audiovisuelle Zusammenstellung präsentiert bzw. aus welcher Ecke mich da Aussagen erreichen sollen. Und im Nachhinein erscheint mir diese Einstellung irgendwie als spannender Punkt. Ich kann mir vorstellen, geneigte Konsument*innen haben ab einem gewissen Punkt (wie ich) wenig Lust auf Recherche zu (vermeintlich) recherchierten Inhalten. Und zumal wir (meines Wissens nach) noch kein Grundfach zu Medienkompetenz (inklusive Recherche) an der Schule haben, wird vielleicht vielseits das Verständnis erschwert. Wie sieht es denn mit der Loslösung von Nachricht und Bote aus?
Konkret: Ich hatte keine Ahnung, wer mir da Dinge zu Thema X präsentiert. Aber muss ich das, um die Inhalte besser in einen Kontext zu setzen? Hättet Ihr diesen Anspruch? An alle Texte, Songs, Videos, Illustrationen usw., die euch begegnen? Läuft es nicht in jedem Fall auf eine kritische Auseinandersetzung hinaus – ob nun mit Inhalten oder den Urheber*innen?
Ich betrachte Cancel Culture als große Herausforderung der Gegenwart. Und ich kann jeden Geist dazu einladen, sich einmal ein Fallbeispiel vorzustellen, welches einen selbst zum Unterstützenden des Cancelns oder zum Betroffenen werden lässt. Konkret: Was ließe uns zum Abschreiben einer Person bewegen? Oder wie würden wir damit umgehen, abgeschrieben zu werden?
In diesem Kontext fällt mir ein Vorfall in diesem Monat ein, bei dem ein Satiriker aus einem politischen Zusammenschluss mit einem anderen Satiriker ausgetreten ist. Wurde in dem Zuge wer oder was gecancelt? Hm, vielleicht. Ich kann das aktuell nicht so ganz überschauen. Jedoch brachte mich das Ereignis mit dazugehörigen Statements zum Nachdenken.
Rostock, Januar 2021 (by fm014)
Nachdenken lässt mich natürlich auch die weiterhin andauernde Lockdown-Situation. Unabhängig von Maßnahmen, Zielstellung, Wirksamkeit und Begründungen – wundere ich mich zuweilen über meinen Zeitvertreib – also die Aktivitäten, welche diese Tage ausfüllen oder es vielleicht gerade nicht tun. Einerseits wäre das Hoffen auf einen baldigen Frühling ein Ansatz. Jedoch mag ich ebenso das Auskosten des Jetzt. Und hier liegt vielleicht die ungewohnte Hürde. Da wird noch ein wenig Denkarbeit nötig sein.
An dieser Stelle möchte auf die Titel-Referenz eingehen – so lautet der Song einer Musikgruppe aus Köln (COMA), der vielleicht zu meinem ersten Ohrwurm des Jahres werden könnte.
Es verbleibt mit der Aussicht auf Schmuddelwetter F.
Zunächst die Anmerkung, dass ich mit diesem Eintrag viele (!) Wochen am Hadern war, weil ich nicht die richtige Stimmung zum Schreiben fand. (Keine Entschuldigung oder Erklärung, nur eine Anmerkung.) Die Tage des regulären Bloggens liegen so weit zurück, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie mir das einst gelingen konnte. (OK, ich war damals auch in weniger Vereinsvorständen als heute.)
Cream Soda, 2020 (by fm014)
Ostern 2020 ist (sowas von) Geschichte und im Nachhinein war es gar nicht mal so einsam – dank lieber Menschen in meiner Nähe. Kulinarisch hätte durchaus mehr drin sein können. Aber ich bin da genügsam. Über dem Foto ist übrigens kein Farbfilter – diese Cream Soda hat echt einen leichten Grünstich und schmeckt sehr süß. Bei nächster Gelegenheit würde ich sie wieder kaufen. (Gefunden im „Asia Markt Lee“ in Berlin – Ende Februar.)
Weniger Finanzmittel würde ich derweil in Discord-Server einstreuen, denn just wenige Tage nach meinem letzten Eintrag verging mir der Spaß aufgrund von Aussagen/Ansichten, die mir noch heute zu denken geben. Demnach verlief das Abstoßen so abrupt wie der Einstieg.
Stichwort Einstieg: In der Woche nach Ostern ging ich wieder redaktioneller Planung nach und konnte auch endlich wieder „Radiosendungsproduktionsbedingungen“ erleben. Dazu gehört auch das Lesen so einiger Comics, darunter die ersten Bände unter dem Label „Panini Ink“, welche DC-Charaktere in einer ganz eigenen Umgebung und auf jugendlich getrimmt vorstellen – immerhin in abgeschlossenen Geschichten. Leider waren die Eindrücke eher ernüchternd, wobei ich mir durchaus im Klaren darüber bin, vielleicht nicht zur Zielgruppe zu gehören und damit einen anderen Blick auf die Bände zu haben. Mehrere Monate später konnte ich sogar wieder Live-Erlebnisse beim Radio machen – und gerade im Juli war sich überglücklich darüber. Es war dieses kleine zurückgewonnene Gefühl von Normalität nach einer langen Zeit von eher außergewöhnlichen Bedingungen.
Dazu gehört auch der Ausbau meiner Sammlung an Mund-Nase-Bedeckungen. Gerade jüngst traf wieder ein 20er-Pack ein. Und in dem Kontext merke ich, wie lange ich nicht mehr auf einem Shopping-Bummel war. Ausflüge in andere Städte fielen seit März größtenteils aus – inklusive einer Vielzahl von Konzerten. Jegliches Nachtleben unterliegt den gängigen Einschränkungen und lässt mich Parties vermissen. Dennoch betrachte ich die Situation weiterhin mit Vorsicht.
Stichwort Situation: Eine Großpackung Ruhe scheint mir vielerorts ein guter Ansatz zu sein – und passenderweise bezieht sich der Titel auf eine Textzeile aus dem Song „Calm Down“ von Bathe Alone. Andernfalls empfehle ich natürlich Tee, welchen ich übrigens oft aus Rock Bechern XL (von Leonardo) trinke, weil da so viel reinpasst.
Es verbleibt wiederholt bemüht um kürzere Pausen zwischen den Einträgen F.
PS: Ein erste Version dieses Eintrags stammt vom 08.05.20.
Ja, supi… Gleich mal statt wenigen Wochen einen ganzen Monat übersprungen. Und derweil hat sich gefühlt das ganze Leben auf den Kopf gestellt. Was mir in kurzer Reminiszenz wieder vor Augen führt, warum es situativ sehr ratsam erscheint, das Leben im Moment auszukosten. Fragen nach der Lebensplanung in 10 Jahren mochte ich ja noch nie. Und wer möchte gerade noch gern in die Zukunft blicken?
Rostock, März 2020 (by fm014)
Wenige Tage nach dem letzten Eintrag hier war ich auf einer Kurzreise, deren Hauptgrund zwei Stunden vor Beginn abgesagt wurde. Eine bittere Erfahrung, die mich vermutlich noch ein Weilchen begleiten wird. Ein paar Tage später begann die Zeit der sozialen Distanz.
Zunächst amüsierte es mich, dass durch den Wegfall von Möglichkeiten der sozialen Freizeitgestaltung mein Leben auf einen ähnlichen Stand wie vor 17 Jahren zurückgedreht werden würde. Dies dauerte jedoch nur kurz an. Abende zu Hause wurden zur Seltenheit und feiern dank der aktuellen Umstände quasi ein Comeback. Noch fühle ich mich dadurch irgendwie gelähmt, wenn es darum geht, die Zeit für audiovisuelle Medien (Filme/Serien) zu nutzen. [Mit anderen Worten: wenig Lust darauf] Wenigstens das Lesen kommt so ein wenig voran. (Dazu vielleicht demnächst noch eine Empfehlung hier.)
Neuerdings wiederholt sich meine innere Fragestellung, ob ich überhaupt „Jammern“ darf – beispielsweise über ein bevorstehendes äußerst einsames Oster-Wochenende. Andere sind doch so viel mehr betroffen. Andererseits würde ich meinen, dass solch Einschränkungen auf Dauer für die Psyche vielleicht auch an Grenzen stoßen könnten. Nichts Genaues weiß ich nicht. Es handelt sich nur um ein Gefühl, derlei Tristesse nicht gleich unterdrücken zu wollen. Bzw. Unterdrücken stelle ich mir selten als guten Lösungsansatz vor. Sonst bin ich mit kritischem Hinterfragen allgemein gut gefahren.
Als eine Form von Balsam betrachte ich derweil musikalische Ablenkung oder Entdeckungsreisen. Fast jede Woche lerne ich neue bzw. ungehörte Alben sowie Single-Veröffentlichungen kennen. So auch das Lied „Alive“ der Band SOPHIA, aus dem eine Textstelle im Titel zu finden ist.
So vermag sich vielleicht die ganze Welt in diesen Tagen verändern – und doch habe ich noch ein paar Dinge, an denen ich festhalten kann. Sei es nun eine Favoriten-Playlist oder langes Ausschlafen am Wochenende.
Es verbleibt neuerdings häufiger in Discord-Online-Welten unterwegs
F.